Samstag, 15. Juni 2013

Darwin oder wer hat Angst vorm Krokodil?

Innerhalb von 2 Tagen ging es 1500km Express von Alice Springs nach Darwin.
Im Bus lernte ich 2 nette deutsche Maedels kennen mit denen ich die Zeit verbrachte.

Da meine SD Karte leider meinte kaputt gehen zu muessen (ohne Worte) gibt es von dieser Tour an dieser Stelle keine Bilder. Viele waren es aber ohnehin nicht, da wir bei dieser Strecke die meiste Zeit im Bus sassen.

Kurze Stopps legten wir ein an den Devil's Marbels, das sind grosse Steinbrocken die eben wie Murmeln in der Gegend rumliegen, an den Quellen von Mataranka, in Katherine und in Daly Waters uebernachteten wir schliesslich in einem angeblich ikonischen Outback Pub.
Das haengt voll mit lauter Krismkrams und man darf seinen dazupinnen: BHs, Flip Flops, T-Shirts. Naja, ich fand es nicht so ikonisch und habe daher nicht mal ein Bild gemacht sondern lieber mit den Maedels im Pool geplantscht und gequatscht :-)

In Darwin traf ich am naechsten Tag Michael und Anna wieder, die ich auf der Outback Tour kennengelernt hatte. Die beiden wohnten auch in meinem Hostel und wir beschlossen spontan ein Auto zu mieten und fuer 3 Tage in die Nationalparks zu fahren.
Da durch die Regenzeit noch viele Strassen gesperrt waren, fanden wir die teuren Touren nicht lohnenswert. Also besorgten die Beiden ein Auto, wir kauften ein Zelt, Proviant und schon am naechsten Tag ging es ab!


Unser erster Stopp war der Litchfield Nationalpark, der auch unser Highlight war.
Hier gingen wir schwimmen in 2 richtig coolen Swimming Holes, sahen Wasserfaelle, riesige Termitenhuegel und erlebten einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Das war nochmal so richtig Australia Feeling wie man es sich vorstellt!
 
 
Da schreit mein Herz nach Australien...

                                                                                       ca 5 Meter hoher Termitenhuegel

Am naechsten Tag standen wir zu einer geradezu unchristlichen Uhrzeit auf, nur um dem Morning Service am ANZAC Day mit zu ereben. ANZAC Day ist der Tag des Kriegsgedenkens und in Australien so wichtig wie Ostern, Weihnachten, Geburtstag und Sankt Nimmerleinstag zusammen :-D Und im Morgengrauen fand eben eine Gedenkfeier statt bei der leider nur ewig lange geredet wurde. Kurz und gut: Es war furchtbar langweilig und keiener fuer uns waere so frueh aufgestanden, haetten wir das vorher gewusst.

Den Tag verbrachten wir schliesslich im Kakadu Nationalpark, der immer hochgelobt wird. Leider braucht man fuer die wirklich interessanten Ecken dort einen Gelaendewagen, den wir nicht hatten. Aber der nuetzt einen auch nix, wenn die Strassen gesperrt sind.
Und so besahen wir an diesem Tag alte Felsmalereien der Aborigenes in Ubirr und genossen den Weitblick ueber das Arnhem Land. Mein Gott, man muss Australien fuer seine Landschaften lieben. Wie ich sie vermissen werde...

                                                                            Uuuund Action!!

 
 

Unvergessen bleibt wie wir an diesem Tag wegen der Hitze so gern baden gehen wollten und dann nur ein Wasserloch fanden an dem vor Suesswasserkrokodilen gewarnt wurde.
Anna und ich sind mal kurz rein, haben uns aber nur am Rand kurz abgekuehlt. Niemand hat sich getraut richtig schwimmen zu gehen :-D



An diesem Abend stiegen wir ab auf einem super Luxus Campingplatz mit einem richtig geilen Pool, so dass wir doch noch zu unserer Abkuehlung kamen!

Das Highlight des naechsten (und leider letzten) Tages war der Jumping Croc Cruise. Ich hab es ja erst als totalen Touri Schwachsinn abgetan, aber es war richtig cool!

Man bucht also diese Bootsfahrt und die Crew faehrt mit einem den Adelaide River entlang. Schon vom Boot aus hatte ich ganz stolz das erste Kroko entdeckt. Regelmaessig haelt das Boot und dann werden an einer Art Angel Fleischstuecke ins Wasser gehangen, um die Krokos anzulocken. Setdem weiss ich, dass die Schnappis gerne Schweinenasen essen.

Das war jetzt nicht Nifty, aber alter Schwede, was fuer ein Kawenzmann!
                                         
Ich sag euch, jetzt hab ich die grosse Klappe, aber wenn man die Krokodile von nah sieht wird einem schon anders. Das eine Kroko hatte die Crew "Nifty" getauft und ich hab mich nur gefragt wie man so einem Ungetuem nur so einen niedlichen Namen geben kann!?
Aber gut, meine Eltern haben bei meinen Geschwistern ja auch nichts anderes gemacht :-D

Das Boot jedenfalls ist quasi ein Doppeldecker, unten zu, oben offen. Man darf auch beliebig hin- und her wechseln. Aber sobald das Boot stoppt muss man bleiben wo man ist, damit auch keiner zu Nifty & Co ins Wasser plumpst. Beim Anblick dieser Monster moechte man das auch wirklich nicht. Aber schaut doch mal lieber selbst und KLICKT HIER !!

Am Abend hiess es dann bei einem gemeinsamen Abendessen Abschied nehmen von Anna und Michael, da die beiden weiterreisten nach Vietnam.

An dieser Stelle nochmal den Hinweis auf Anna's und Michael's Reiseblog http://inxtagenumdiewelt.wordpress.com/. Genau das Richtige fuer alle, die das Fernweh plagt und allein wegen den Fotos lohnt es sich!

Die kommenden Tage verbrachte ich also chillend in Darwin und schob die Gretchenfrage vor mir her: Perth oder Brisbane. Ich entschied mich im Endeffekt fuer Brisbane, aber nicht weil es meine Lieblingsstadt ist (obwohl das stimmt). Und so ging es auf in meine australische Heimatstadt...
 

 

 

 

 

das Tal der Winde - Kata Tjuta und Uluru

Nach dem Fruehstueck fuehrte uns der zweite Tag ins Tal der Winde.

Nachdem in den 70er Jahren das Land wieder an die Anangu-Leute, einen Aborigene-Stamm, zurueckgegeben wurde, tragen alle Sehenswuerdigkeiten wieder ihren "Originalnamen" bzw. wird darum gebeten diesen zu benutzen. Darum heist Uluru eben auch nicht mehr Ayers Rock und das Tal der Winde heisst wieder Kata Tjuta.  Und um die Verwirrung komplett zu machen wird Katja Tjuta auch als "The Olgas" bezeichnet.

Egal wie man sie jedoch nennt, die Felsformation ist wunderschoen und war mein Highlight der Tour!

                                                                    Kata Tjuta aus der Ferne

Hier ging es wieder auf einen langen Hike, der wirklich cool war! Sogar anstrengender als der gestrige, da das Terrain sehr uneben war und aus lauter Geroell bestand. Leider musste man deshalb permanent darauf achten wohin man tritt und konnte weniger die tolle Landschaft geniessen. Hat sich aber unbedingt gelohnt!


Man hat uebrigens die Alternative nur die kleine Runde zu gehen. Das bedeutet, dass man am ersten Lookout umkehrt und zum Startpunkt zurueck geht. An besonders heissen Tagen muss man das sogar tun, da es verboten ist dann weiter zu gehen. Mit gutem Grund. Aber als wir dort waren stellte sich der steile Abstieg als halb so schlimm heraus und der gesamte Hike (8km) war, wie erwaeht, super lohnenswert!

                                                                     Bis hier hin und nicht weiter. Zumindest bei heissem Wetter.

Im Anschluss fuhren wir endich zum wohl beruehmtesten Felsen der Welt. Lunch vorm Uluru, hach! Das Culutur Centre stellte sich allerdings als sehr durchschnittlich heraus. Zu diesem Zeitpunkt war es allerdings schon echt schwierig mich zu begeistern, da ich einfach nur noch hundemuede war.

Der Ausflug zum Uluru mit einem Spaziergang entlang der Basis kam mir daher alles andere als recht. Ich wollte wirklich nur noch pennen. Wen wundert es nach einem 8km Marsch und dem fruehen Aufstehen? Trotzdem war es natuerlich toll den Felsen endlich aus der Naehe zu sehen. Und ich verspreche euch, er ist anders als man ihn sich vorstellt. Dazu spatter mehr.


Tourguide Angus fuetterte uns mit der einen oder anderen Info zur Geschichte, dem Leben und der Kultur der Ureinwohner. Aber alles kratzte doch sehr an der Oberflaeche. Angus meine aber, dass sie Aborigenes nicht viel Einblick in ihre Kultur gewaehren und man als Guide dann nur entsprechend wenig weitergeben kann. Interessant fand ich aber, dass die Leute die im Gebiet des Uluru leben, wirklich noch zum Fels kommen und an ihre Kinder ihr gesammeltes Wissen weitergeben und z.B. tatsaechlich noch auf den Fels malen.

Endlich war Sonnenuntergang am Uluru angesagt. Und was will man sagen? Was fuer eine Enttaeuschung. Wir waren spaet dran, haben noch hektisch die Snacks aufgebaut, dann will man noch 100 Fotos machen und ueber den ganzen Stress bekommt man kaum nen Farbwechsel des Felsens mit. Ausserdem teilt man sich die Sunset Viewing Area mit geschaetzten 20 Reisebussen und jeder Menge Tourbussen - unglaublich!
Fragt mich bitte nicht weshalb ich davon kein Foto gemacht hab, aber vielleicht ist es besser so. Es wuerde euch jeglicher romantischer Vorstellung des Erlebnisses berauben.
Einmalig hingegen die Daemmerung.

Night is falling in the Outback...
                                                                                     



Am Abend schliefen wir diesmal im Ayers Rock Resort. Wieder in Schlafsaecken, aber immerhin konnten wir diesmal duschen. War auch wirklich notwendig ;-) Der Abend wurde dann verbracht mit Essen und Spielen und ich sag nur, ich hab 3 Kreuze gemacht als ich endlich pennen konnte!!!

Am naechsten Morgen wurden wir geweckt durch den Duft von Bacon, mmhhh!
Da macht mal ein Mann morgens Fruehstueck fuer mich und dann wird er dafuer bezahlt, weil er Tourguide ist... Also besser nicht drueber nachgedacht und hoch zum Lookout. Dort konnten wir naemlich einen schoenen Sonnenaufgang am Uluru beobachten.

Danach ging es wieder ab zum Uluru. 10km einmal um die Basis herumlaufen.
Man kommt immer wieder vorbei an "sensitive sites" an denen man aufgefordert wird keine Fotos zu machen, da sie fuer die Aborigenes eine spirituelle Bedeutung haben.

Ansonsten praesentiert sich Uluru anders als man ihn kennt. Vom Foto ist man ja nur vertraut mit dem Fels als riesiger Steinblock. Wenn man ihn aber von nah sieht, stellt man fest wie zerfurcht und zerklueftet er ist. Man sieht Spuren von kleinen Wasserfaellen, die auf dem Fels entstehen, wenn es denn mal regnet. Sogar an einem Wasserloch kommt man vorbei.


Spuren vom Wasserfall

Der Weg ist einfach, da er eben nur um die Basis herumfuehrt, aber lang. Ich hatte so die Nase voll, das glaubt mir keiner. Aber nach den 2 vorangegangenen Tagen und der Woche zuvor in Sydney mag es nicht verwundern. Ich war jedenfalls froh als ich endlich wieder am Bus ankam. Jeder der mich kennt weiss ja, dass ich gerne laufe. Aber ich hatte wirklich einfach keinen Bock mehr.

Dann ging es mit dem Bus zurueck nach Alice, um die Tour mit einem gemeinsamen Abend in der Bar ausklingen zu lassen.

Insgesamt war die Tour wirklich gelungen und ich kann "Mulga's" weiterempfehlen.
Wir waren permanent versorgt mit gekuehltem Wasser. Das Essen (BBQ, Sandwiches) war gut und zudem gab es mit Obst und Keksen auch immer wieder Snacks zwischendurch.
Wer sich also mit dem Gedanken traegt eine Tour zu buchen, dem sei diese empfohlen. Und natuerlich ist eine freie Nacht im Hostel auch ein netter Bonus :-)

Der Vorteil einer Tour ist natuerlich, dass man sich um nichts kuemmern muss. Keine Sorgen um Benzin, Verpflegung und Wasser. Ausserdem trifft man andere Leute. Der Nachteil fuer mich war, dass ich mich nie wirklich weit weg von jeglicher Zivilisation gefuehlt habe. Schlicht weil man nie alleine ist und dauernd auch den anderen Touren ueber den Weg laeuft.

Wer den Weg ins Outback findet, der sollte denken an genuegend Wasser. Man findet auf den Parkplaetzten am King's Cayon und Kata Tjuta immer Wasserhaehne, um Kanister und Flaschen aufzufuellen, aber man sollte bereits einen guten Vorrat mitbringen. Ich moechte mir nicht vorstellen was passiert, wenn einer der Wasserhaehne kaputt ist...

Ein Sonnenschutz, und wenn es nur ein Handtuch ist ;-), gehoert auf den Kopf. Genau wie man Sonnencreme braucht und feste Schuhe. Ballerinas und Flip Flops eignen sich lediglich fuer den Base Walk um Uluru herum, fuer alles andere braucht man Turnschuhe!!

Und gar nicht bloed ist ein Hut mit Fliegennetz! Klingt doof und sieht auch so aus, aber die Bushflies habe ich im Blog unerwaehnt gelassen. Sie sind aber unglaublich laestig und keener Koerperoeffnung ist vor ihnen sicher *uuuaaahhh*


 

Freitag, 14. Juni 2013

King's Canyon

Die Tour startete morgen um 6 Uhr, also quasi mitten in der Nacht :-D  Im Bus gab es zunaechst eine Vorstellungsrunde. Wir waren eine buntgemischte Truppe: von 19 bis 50 Jahre alt und auch die Nationalitaeten waren bunt gemischt: Oesterreich, Korea, Italien, Frankreich...

Der erste Stopp war eine Kamelfarm, bei der man optional auf Kamelen reiten konnte.
Kamele fragt ihr euch? In Australien? Ja, allerdings! Die lieben Kamele wurden im 19. Jh als Lasttiere nach Australien gebracht und irgendwann in die Freiheit entlassen, wo sie es bis heute zu einer beachtlichen Population gebracht haben und regelrecht als Plage empfunden werden.

 
Nach einigen kurzen Stopps, um sich immer mal die Fuesse zu vertreten, war der erste grosse Programmpunkt des Tages eine Wanderung durch den King's Canyon.
Diese Wanderung beginnt mit der Besteigung des Heartattack Hill und ich bin mir sicher, dass auch der geneigte Leser ohne Englischkenntnisse (Hallo Sputtel!) die Bedeutung des Namens erfassen kann. Die Temperaturen befanden sich mit schaetzungsweise knapp ueber 30 Grad und einer leichten Brise durchaus im humanen Bereich, aber beim Auftsieg kam man ordentlich ins Schwitzen! Einmal oben, war es aber ok und man hatte den anstrengendsten Teil der Wanderung bereits hinter sich.

                                                                      Heartattack Hill

Wir haben also den Canyon umrundet und wurden belohnt mit allerlei schoenen Ausblicken und erklaerungen zur australischen Flora und Fauna. Hier zeigte sich nun deutlich was ich bereits vom Flieger aus beobachtet hatte: Das Otback ist nicht leer und oede.  Da das Outback zu den semi-ariden Gebieten der Welt gehoert, also "nur" eine Halbwueste ist, findet man vergleichsweise viel Vegetation. Zudem hatte es einige Wochen vor unserer Tour geregnet. Angus, unser Guide, zeigt uns nun also beispielsweise Baeume, deren Rinde man als Sonnenschutz nutzen kann.

 

 

Faszinierend fand ich im uebrigen den Kontrast der roten Fesen und des blauen Himmels. Ohne Worte! Rot sind die Felsen uebrigens, weil sie Eisen enthalten welches oxidiert :-)

Die Temperatur und eine leichte Brise machten die Wanderung durchaus angenehm.
Allerdings sollte man auf keinen Fall auf eine Kopfbedeckung verzichten!! Da ich nun keinen Hut und keine Kappe hatte, blieb mir nichts anderes uebrig als mein Duschtuch um den Kopf zu wickeln. Und so laecherlich es aussah, ich gebe udem zu, dass es mit Sicherheit bequemer ist einen Hut zu tragen, so wirkungsvoll war es doch. Mein Duschtuch war ein perfekter Sonnenschutz! :-D

                                                       Das Outback ist kein Catwalk. Obwohl...

Nach der Wanderung machten wir noch einen Stopp an einem Aussichtspunkt, von dem aus man Mount Conner (oder auch Fooloro, haha!) und einen Salzsee sehen konnte. An diesem kleinen Aussichtspunkt gab es Sand wie am Strand, nur dass er richtig rot war! Sah total genial aus! Ich haette mir gern ein wenig mitgenommen, aber das soll man ja nicht.

                                                                      Mount Conner

 

                                                                      (c) Jane Huang

Nachdem wir Feuerholz gesammelt hatten, verbrachten wir den Abend dann in einem Camp, wo ich ein Damper machen durfte. Das ist ein Buschbrot, dass man aus Mehl und Bier herstellt und welches dann in einem Topf durch die Glut eines Lagerfeuers gebacken wird. Ich bekam dann noch oesterreichische Unterstuetzung und ich Weiss ja, Eigenlob stinkt, aber wir haben das gut gemacht ;-)
Ausserdem gab es ein BBQ bei dem ich von Burger auf Wurst unschwenken musste, da Rind einfach die bessere Alternative zum Kaenguruh war.

Wir lagen an diesem Abend vergleichsweise frueh in unseren Schlafsaecken, da uns wohl allen der anstrengende Tag in den Knochen lag. Und so schlief ich ein, vor mit ein knisterndes Lagerfeuer und ueber mir der Sternenhimmel.




Alice Springs

Nach knapp 2 Jahren in Australien sollte es nun endlich zum Ayers Rock gehen.
Diesen bezeichnet man heute allerdings politisch korrekt als Uluru, was widerum nichts anderes heisst als Fels. Dazu aber spaeter mehr.

In aller Herrgottsfruehe musste ich den Flieger nach Alice Springs erwischen.
Schon beim Blick aus dem Fenster stellte sich das Outback als gar nicht so oede dar wie ich es mir vorgestellt hatte. Immer wieder ueberflog man Seen und auch die Vegetation war nicht so spaerlich wie erwartet.

Eingemietet hatte ich mich ins Hostel "Annies Place" und so ging es mit dem freien Shuttle Bus erstmal dorthin. Mein Zimmer im Hostel teilte ich mir mit einem total netten hollaendischen Geschwisterpaar, auf deren Tour ich mich leider nicht mehr buchen konnte.

Da ich aber nicht viel Zeit in Alice verlieren wollte, buchte ich kurzentschlossen eine andere Tour, die am naechsten Tag verfuegbar war. Ich entschied ich mich fuer die "Mulga's Tour", die vom Hostel veranstaltet wurde. Sie hatte den Vorteil, dass es eine freie Uebernachtung dazu gab.

Im Endeffekt unterscheiden sich die Touren im Budgetsegment aber nicht. Sie haben im Prinzip alle den gleichen Ablauf und kosten gleich viel. Mit 350 AUD muss man rechnen, da auf den Tourpreis immer noch der Eintritt in den Nationalpark hinzukommt.
Signifikante Unterschiede ergeben sich wohl nur durch die Leute, die teilnehmen, den Tourguide und die Verpflegung. Ich hab von Touren gehoert, bei denen es kaum vernuenftiges Essen gab. War bei Mulga's aber nicht der Fall, verrate ich schon mal!

Da ich mir auch gar inicht sicher war wie ich weiterverfahren sollte, also ob nach Perth fliegen oder doch was anderes machen, buchte ich spontan ene zweite Tour im Anschluss hinzu. Mit der Alice Springs - Darwin Express Tour wuerde ich immerhin noch den Norden sehen, dachte ich mir.

Den Tag verbrachte ich dann in Alice Springs mit allerlei Vorbereitungen, da ich noch den einen oder anderen kleinen Einkauf fuer die Tour machen musste. Somit war ich eigentlich den ganzen Tag auf Achse, was aber den Vorteil hatte dass ich nebenbei Alice Springs erkundete.



Alice ist eine Country Stadt wie alle anderen und doch anders.
Dass man mitten in der australischen Wueste ist, merkt man im Stadtkern zwischen all den Shoppingmalls gar nicht. Nur die Temperaturen unterschieden sich deutlich zu denen in den Blue Mountains gestern. Ploetzlich waren es wieder ueber 30 Grad trockene Hitze, puh!

Stellenweise war ich wirklich die einzige Weisse auf der Strasse. Der Anteil der Aborigenes ist hier tatsaechlich signifikant hoeher als in anderen Staedten. Und auch wenn ich keinerlei Aerger hatte, befolgte ich brav den Rat bei Einbruch der Dunkelheit im Hostel zu sein.

Zu sehen gibt es in Alice.... nichts, wenn man nur zu einer Stippvisite hier ist.
Ok, es gibt einen Lookout, aber ich haette mich lieber erschiessen lassen als bei der Hitze dort hoch zu laufen. Und dann gibt es noch einen Fluss, den Todd River, der sich allerdings nur als staubiges Flussbett praesentierte.

                                                                             Lookout

Fuer alle die mehr Zeit in Alice aufwenden koennen oder wollen gaebe es z.B. noch den Desert Park zu entdecken, aber dafuer hatte ich keine Zeit. Ich musste mich mit Wasser eindecken und neuen Flip Flops, dazu ein paar Snacks. Und natuerlich musste ich vergessen eine Kappe zu kaufen gegen die sengende Outback Hitze.
Konnte ja heiter werde. Uluru, ich komme....

Dienstag, 28. Mai 2013

Sydney und die Blue Mountains


Von Bali ging es zurueck nach Perth und dort stand ueberraschend Pauline vor der Tuer. Mit ihr ging es dann ueberstuerzt nach Brisbane, wo wir gemeinsam 2 Wochen verbrachten bevor sie Richtung Norden aufbrach und ich mich aufmachte nach Sueden, Ziel: Sydney.

Ich beschloss mit dem Bus zu fahren, da dies zwar laenger dauerte als ein Flug aber eben auch guenstiger war. Leider hatte ich mal wieder absolutes Pech. Kaum gerade mal in Byron Bay angekommen ging ich bei einer Pause auf die Toilette und als ich zurueck kam war der Bus ... weg! Immerhin war ich nicht die Einzige, die vom Bus zurueckgelassen wurde. Zwei finnische Maedchen teilten mit mir das Schicksal.

All unsere Sachen waren im Bus und ich war heilfroh, dass man als Frau nie ohne Handtasche auf die Toilette geht! So hatte ich immerhin mein Handy und meine Geldkarte.
 

 

Im Endeffekt musste ich mich fuer eine Nacht in ein Hostel einbuchen und wurde auf den Bus am naechsten Tag umgebucht. So erreichte ich Sydney also mit einem Tag Verspaetung.

Sydney an sich war schoen. Das Wetter war wunderbar sonnig und nicht so schwuel wie in Brisbane. Ich lief jeden Tag Kilometer um Kilometer, so dass ich abends hundemuede im Bett lag. Opernhaus, Darling Harbour, Harbour Bridge, ein Spaziergang durch The Rocks (das aelteste Vietel Sydneys), ein Ausflug mit der Faehre ins vielgelobte Manly (das mir nicht sonderlich gefiel. Sydney ist fuer mich noch immer eine schoene Stadt, hat mich aber nicht nochmal so umgehauen wie vor 2 Jahren.
 

 

 
Eine schoene Ueberraschung war das Wiedersehen mit Sami, einem Maedchen aus Hongkong, dass ich vor einem Jahr in Brisbane kennengelernt habe. Haette ich vorher gewusst, dass ich sie treffen wuerde, haette ich mit ihr und ihrem Kumpel gemeinsam die Tour zum Uluru machen koennen. Aber leider war es viel zu kurzfristig, was den Preis doch enorm in die Hoehe getrieben haette. Ich entschloss mich also zu einem Tagesausflug nach Katoomba in den Blue Mountains.

Es ist mir ein Raetsel weshalb Leute dafuer teure Touren buchen, denn das war wirklich total einfach zu organisieren. Haette ich gewusst, dass es in den Blue Mountains so schoen ist, haette ich ein paar Tage mehr eingeplant.

Nachdem ich aus dem Zug ausgestiegen war, musste ich mir erstmal meinen Pullover anziehen. In Katoomba war herrlichstes Herbstwetter: bunte Blaetter leuchteten und die Luft war klar und frisch. Das Staedtchen war ganz huebsch mit vielen vielen Cafes. Ich machte mich zunaechst auf zu den Three Sisters, einer Steinformation bestehend aus drei Steinsaeulen, die laut einer Aborigine Legende 3 versteinerte Schwestern sind.

Der Weg dorthin war ausgeschildert und einfach zu finden. Einmal angekommen muss man sich den Aussichtspunkt allerdings mit tonnenweise Touristen teilen, was mich schon echt schockiert hat. So viele draengelnde Amateurphotographen und schubsende Touristen machen es nicht einfach das wunderschoene Panorama zu geniessen. Denn hinter den steinernen Schwestern erstreckt sich ein riesiges Gebiet bestehend aus Eukalyptuswald und tatsaechlich haengt darueber ein zarter Nebel in der Luft. Es sind die aetherischen Oele der Eukalyptusbaeume, die den Blue Mountains auch ihren Namen geben.


Ich bin dann ein wenig auf den naeheren Wegen umhergestrolcht und habe einen Aussichtspunkt gefunden, den ich ganz fuer mich alleine hatte :-) Es sei also waermstens empfohlen mal dorthin zu schauen, wo nicht so viel los ist! Oder noch besser zu einer Zeit zu kommen zu der die Tagesausfluegler und Touren schon wieder abgezwitschert sind, was kein Problem sein sollte wenn man in Katoomba wohnt.

In den Blue Mountains gibt es viel zu entdecken und wer Wanderungen liebt ist hier garantiert gut aufgehoben! Ich war etwas enttauscht, dass ich einen Flieger fuer den naechsten Morgen gebucht hatte und mir nicht mehr Zeit nehmen konnte. Aber ihr wisst ja jetzt, dass die Region toll ist und koennt es besser machen als ich ;-)


Nach meinem kurzen Ausflueg in die Natur, spazierte ich noch ein wenig durch Katoomba und goennte mir einen Kaffee in einem sehr originellen Cafe.

Dann ging es auch schon wieder nach Sydney zurueck, denn Packen war angesagt.

Alice Springs wartete schon...

Sonntag, 19. Mai 2013